Tiertransporte

Tag gegen Tiertransporte: Tierquälerei auf Europas Straßen nimmt kein Ende

Anlässlich des Tages gegen Tiertransporte (1.7.) erinnert der Deutsche Tierschutzbund an die Qualen, die Tiere tagtäglich auf Europas Straßen erleiden müssen – ein Ende ist nicht in Sicht. Erst kürzlich hat die EU-Kommission angekündigt, dass sie derzeit keine Änderung der EU-Transport Verordnung plant. Der Verband kritisiert diese Haltung scharf, da eine Verbesserung der Verordnung in den Punkten Transportzeit und Ladedichte längst überfällig ist. Zudem werden die unzureichenden Bestimmungen nach wie vor zu wenig kontrolliert, Verstöße oft nicht konsequent genug geahndet.

„Dieses System funktioniert nur auf Kosten der Tiere: Die Tiere leiden unter der unerträglichen Enge in den Transportern, unter Hitze oder Kälte, quälendem Durst und Schmerzen aufgrund von Verletzungen“, beschreibt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, die immernoch vorherrschenden katastrophalen Zustände. Mehr als 188 Millionen Tiere werden jährlich allein durch Deutschland transportiert, europaweit sogar mehr als 360 Millionen Tiere – Geflügel noch nicht einmal mit eingerechnet – und das sogar mehrfach in ihrem vergleichsweise sehr kurzen Leben: Wird ein Kalb zum Beispiel in Bayern geboren, kann es zum Mästen nach Niedersachsen und von dort aus zum Schlachten nach Nordrhein-Westfalen verfrachtet werden.

Das Verfahren gibt es europaweit: So werden Tiere bspw. in Dänemark geboren, in Deutschland gemästet, um schließlich in Italien geschlachtet zu werden. Die Tiere sind dann oft tagelang unterwegs, mitunter sogar Wochen, denn es gibt keine zeitliche Begrenzung für die Transporte. Die Exporte nehmen immer weiter zu und durch die permanente Schließung von regionalen Schlachthöfen werden auch die Transportzeiten stetig länger.

Neben einer Begrenzung der Transportzeit auf vier Stunden national und acht Stunden für internationale Transporte, fordert der Verband unter anderem auch ein Verbot von doppelstöckigen Transportfahrzeugen und die Abschaffung von EU- Transportsubventionen für Zuchtrinder. Für deren Export in viele Drittländer werden weiterhin Exporterstattungen vergeben und standardisierte Abkommen erleichtern die Abläufe.

Seit Jahren kämpft der Deutsche Tierschutzbund, für das Aus sinnloser und tierquälerischer Transporte lebender Tiere. Erst kürzlich wurden LKWs mit dem Kampagnen-Motiv „Mein Weg in den Tod ist die Hölle“ bedruckt, die quer durch Deutschland fahren, um auf das millionenfache Leid aufmerksam zu machen.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund