Tipps zum Umgang mit Igeln
Im Herbst beginnen Igel, sich auf ihren Winterschlaf vorzubereiten. In Gärten und Parks sind sie auf Nahrungssuche unterwegs. Der Tierschutzverein Chemnitz warnt vor falsch verstandener Tierliebe – insbesondere auch für Jungigel, die im Herbst vermehrt auch tagsüber anzutreffen sind. Ein igelfreundlicher Garten oder eine Zufütterung können helfen, die Tiere sicher über den Winter zu bringen.
Die meisten Igel kommen im August oder September und damit für Tiere sehr spät auf die Welt. Mit Herbstbeginn sind sie selbständig und versuchen, sich noch vor dem Winter ihr Mindestgewicht anzufressen. Die dämmerungsaktiven Tiere sind daher auch vermehrt am Tag anzutreffen. Einen solchen Igel sollte man zunächst erst einmal beobachten. Sofern der Igel nicht verletzt oder augenscheinlich krank erscheint, ist er draußen und in seiner natürlichen Umgebung besser aufgehoben. Bevor ein Igel vorschnell in Pflege genommen wird, sollte man zunächst beim Tierarzt oder dem örtlichen Tierschutzverein um fachlichen Rat fragen.
Den Garten igelfreundlich gestalten
Wer einen Garten besitzt, kann diesen so gestalten, dass Igel genügend Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten finden. Da die Tiere bei ihrer Nahrungssuche weite Strecken zurücklegen, sollte ein igelfreundlicher Garten immer Durchgänge zu anderen Grundstücken besitzen. Von Laubsaugern, von denen kleinere Igel sogar eingesaugt und getötet werden können und Laubbläsern, die neben dem Laub auch die darin versteckten Kleintiere wegblasen, sollte man besser Abstand nehmen. Ein Rechen stellt die igelfreundliche Alternative dar. Im Idealfall lassen Gartenbesitzer das Laub, das im Herbst herunterfällt, allerdings liegen. Es bietet vielen Insekten Unterschlupf – und Igeln somit ein ideales Futterreservoir.
Auch für den fünf bis sechs Monate dauernden Winterschlaf benötigen die Stacheltiere größere Laubhaufen, in denen sie sich gut geschützt zu einer Kugel zusammenrollen. Igelmännchen beginnen je nach Witterung ab Anfang Oktober mit dem Winterschlaf. Es folgen die Weibchen, die nach der Jungenaufzucht noch mehr Energie aufnehmen müssen. Jungigel ziehen sich noch später – etwa Anfang November – zurück. Ist der Herbst sehr mild, können Igel auch noch länger aktiv sein.
Zufütterung mit Katzenfutter
Liegt in Gärten und Parks genügend heruntergefallenes Laub, finden die Igel in der Regel ausreichend zu fressen. Sie ernähren sich bevorzugt von kleinen Insekten, Würmern und Weichtieren. Jetzt im Herbst kann für junge Igel auch eine Zufütterung durch den Menschen sinnvoll sein.
Essensreste sind allerdings kein geeignetes Igelfutter, ebensowenig wie Milch, von denen der Igel Durchfall bekommen kann. Stattdessen bietet es sich an, flache Schälchen mit Katzenfutter, gemischt mit Haferflocken oder Weizenkleie, für die stacheligen Gartenbewohner nach draußen zu stellen.